Ich konfrontierte Fr. Dr. P. telefonisch mit diesem Befund, worauf hin sofort ein Donnerwetter hoch hundert ausbrach:
Nichts Anderes hätte sie von diesem Arzt erwartet, da er ihr schon längere Zeit das Leben schwer machen würde; ich ihm bloß keinen Glauben schenken soll und falls ich mich darüber öffentlich äußern sollte, ich schneller eine Verleumdungsklage am Hals hätte, als ich schauen könnte!
Ihre Stimme war ein einziges sich Überschlagen von Buchstaben, bevor sie das Telefonat wutentbrannt abbrach.
Diesen Ausbruch erzählte ich dem Chefarzt der Tierklinik und meinte auch, dass ich keine Lust hätte, zwischen irgendwelche Fronten zu geraten, da es mir einzig und allein um meinen Hund ging.
Der Chefarzt pflichtete mir bei und erklärte mir, dass er Fr. Dr. P. nicht persönlich kenne, wir jedoch nicht die Ersten und Einzigen wären, die mit dem Hintergrund einer fehlerhaften Diagnose von ihr irgendwann in der Tierklinik seien und als “auf wundersame Weise geheilt” entlassen werden können.
Manchmal seien ihre Befunde auch zutreffend, nur den Leuten die Umständlichkeit der mobilen Ultraschallpraxis zu blöd und / oder die wohl etwas veraltet wirkenden Gerätschaften den Patientenbesitzern dann doch zu suspekt, weshalb diese dann zur Tierklinik wechseln.
Allerdings wäre die Anzahl der “nicht ganz korrekten” Diagnosen beachtlich, dass man fast so etwas wie “Methode” dahinter vermuten könnte. Auf diesen Gedanken kamen mein Bruder und ich fast zeitgleich, als wir den gesamten Ablauf bis dahin mal gemeinsam Revue passieren ließen.
Dass Fr. Dr. P. auch mal (annähernd) richtig liegt, “bewies” sie bei meinem Pflegefell Panda, als ich ihn – noch vor der CT-Untersuchung und somit vor dem Kennen lernen der Tierklinik – durch sie untersuchen ließ:
Aus einer Laune heraus, hatte ich mir irgendwann ein Stethoskop zugelegt, um mir hin und wieder Ginos Herz anhören zu können. – Als Laie erkennt man ohnehin nichts, ich fand es einfach nur interessant und Stethoskope sind gar nicht so teuer, wie man oft denkt.
Als Panda eines Abends zu mir aufs Sofa kam und aus dem Stand heraus massiv zu hecheln anfing, holte ich das Stethoskop und hörte auch in ihn hinein: da war ein einziges Geknalle zu hören, dass in den Ohren weh tat!
Fr. Dr. P. befand auch Panda für herzkrank, allerdings (noch) nicht so schwerwiegend, dass er medikamentös behandelt werden musste. Sie konnte mir jedoch nicht die lauten Töne erklären, die ich glaubte, gehört zu haben.
In der Tierklinik stellte sich schließlich heraus, dass Panda tatsächlich eine noch nicht therapiebedürftige Einschränkung des Herzens hatte.
Und zwar mit einer Art “Jet-Funktion”, was soviel heißt, dass eine Klappe minimal nicht richtig schließt, das Blut aber mit gleich bleibender Geschwindigkeit weiter fließt und damit – ähnlich wie der Zündvorgang zum Starten eines Autos mit Benzinmotor (Verdichtungsprinzip) – eine vergleichsweise große Menge Blut durch ein winziges Loch “schießt”, wodurch es dann eben zu dieser “Knallerei” kommt. Was ich glaubte, gehört zu haben…
Mit einer technischen Ausstattung von hoher, weil moderner Qualität findet man also Alles heraus und kann es zudem ganz verständlich dem “kleinen, dummen” Patientenbesitzer erklären.
Aber Hallo? Sind wir hier bei einem neuen Gameshow-Format á la: “Heiteres Diagnose raten mit A.” oder geht es um Leben und Gesundheit von Lebewesen?!
Bzgl. Ginos Herzgeräusch erklärte mir Fr. Dr. P. bspw., sie höre es als “ein X und ein halbes”, womit man als Laie ohnehin, aber auch ein wirklicher Facharzt nichts anfangen kann. – Herzgeräusche werden der Intensität nach in 6 Grade eingeteilt, nicht in volle und halbe Buchstaben.
Zurück zum Thema: Dass Fr. Dr. P. cholerisch, selbstverherrlichend sowie nicht kritikfähig ist, erfuhr ich in dem oben beschriebenen Telefonat am eigenen Leib und bekam es zu einem späteren Zeitpunkt auch noch von Dritten bestätigt.
Da wir uns nun in einer 1:1-Situation befanden (1x herzkrank / 1x nicht herzkrank), fuhr ich mit Gino eine Woche nach dem Termin in Villingen zur Tierklinik nach Ravensburg, die mir sogar vom Cheftierarzt in Villingen genannt wurde. – Eine weitere Meinung einzuholen, sei absolut mein gutes Recht.
In Ravensburg kam auch nichts anderes heraus, als zuvor in Villingen, wodurch es nun 1 : 2 stand und ich befand, dass es jetzt “Klärungsbedarf” gäbe…
Während ich damals blind auf meine Haustierärztin und deren Empfehlungen vertraute und somit keine zweite Meinung eingeholt hatte, beließ es meine Sitting-Kundin ihrerzeit dabei und war einfach nur glücklich, dass ihr Hund entgegen Fr. Dr. P.’s Diagnose doch nicht schwer krank war. Bei mir war Fr. Dr. P. mit ihrer “Aktion” allerdings an die Falsche geraten.
Nicht nur, dass ich meinem Hund ein Jahr lang schwere Herzmedikamente geben “musste”, wir unser Leben auf Links gedreht hatten, auch die Kosten von durchschnittlich € 100,- im Monat waren kein Pappenstiel! Zwar wurde der Großteil davon von Ginos Krankenversicherung getragen, was aber wiederum unseren Leistungsrahmen für etwaig wirklich Schwerwiegendes und tatsächlich Notwendiges entsprechend schmälerte.
Da mit Fr. Dr. P. zu keinem Zeitpunkt sachlich zu reden war, meldete ich diese Angelegenheit bei der Landestierärztekammer Baden-Württemberg und ließ Fr. Dr. P. ein Schreiben zukommen, in dem ich sie aufforderte, für den entstandenen Schaden aufzukommen.
Natürlich stritt sie jeglichen Irrtum ab, beharrte darauf, eine durchweg einwandfreie Diagnose gestellt zu haben und versteckte sich fortan hinter ihrem selbstverliebten Anwalt, woraufhin auch mein Anwalt Arbeit bekam.
Da (Haus)Tiere, wie bereits geschrieben, rechtlich gesehen als Sache gelten, kann man für sie zwar kein Schmerzensgeld, dafür aber Schadensersatz (Rückerstattung der Kosten für Medikamente und Untersuchungen) geltend machen. Die Gerichts- sowie Gutachterkosten etc. werden im Normalfall von der Rechtsschutzversicherung gedeckt.
Nachdem sich bei meinem Pflegefell Panda in der Tierklinik zudem eine, von meiner bisherigen Haustierärztin in Singen nicht erkannte, schwere Magenerkrankung herausstellte (sie tat die von Panda gezeigten Symptome als Vitaminmangel (wildes Lecken) und Pilzbefall (massiver Ausschlag am Bauch) ab) hatte ich mein Vertrauen in sie endgültig verloren.
Ab sofort war das Team der Tierklinik in Villingen meine 1. Wahl, wenn es um die Gesundheit meiner, mir anvertrauten Felle ging. Dass ich hierdurch doppelt so viel Weg als bisher hatte: Egal!
Mit ihrem gesamten, folgenden Verhalten weckten Fr. Dr. P. und ihr Anwalt über kurz oder lang den “Rächer der falsch diagnostizierten Tiere” in mir: ich holte einen freien Journalisten des Südkuriers ins Boot, für dessen ersten Artikel der Verlag „Trouble“ in die Bude bekam und zumindest der Onlineartikel [sk-gino] (vorerst) aus dem Netz genommen wurde.
Ich hatte Glück, ihn noch lesen und ausdrucken zu können, da er in der Zeitung nur im Landkreis Tuttlingen erschienen war.
Dass es nun knapp zwei Jahre dauerte, bis das entscheidende Sachverständigengutachten zustande kommen konnte, lag vor allem an den Terminierungen seitens des Gerichtes sowie Finden eines kompetenten und zugelassenen Sachverständigen.
Unser Ziel war es, zu der Koryphäe in Sachen vet.-med. Kardiologie zu kommen, die man sich nur denken kann, mit deren Kompetenz es nur vier weitere Personen in ganz Europa gibt. Aber leider braucht das deutsche Rechtssystem manchmal etwas länger, den einfachsten und trotzdem besten Weg zu erkennen.
Am 08. März 2012 hatten wir (Gino und ich) – endlich – den Termin bei der tierkardiologischen Abteilung der LMU in München und seit letzten Freitag liegt uns auch das Gutachten vor!
Wäre ich anstelle der Gegenseite, würde ich mich jetzt ganz, ganz klein machen um bloß nicht mehr aufzufallen und vor allem weiterhin ausfallend zu werden:
Von Verleumdung und Rufmord ggü Fr. Dr. P., Androhung erheblicher Konsequenzen für mich, über den Vorwurf des Versicherungs- sowie Prozessbetrugs meinerseits, angebliches nicht Einhalten von diversen Fristen, bis hin zur angeblichen Belästigung von bestellten Sachverständigen (ebenfalls meinerseits) sowie die Behauptung, der Villinger Cheftierarzt hätte die Bilder und Videosequenzen aus dem Internet gezogen, weil derartige Aufnahmen mit heutigen Ultraschallgeräten gar nicht möglich seien und außerdem und überhaupt, hätte der Villinger Tierarzt selbst “genug Dreck am Stecken”, ließ die Gegenseite nichts unversucht, uns mürbe machen zu wollen und das Gericht davon zu überzeugen, dass unsere Klage völlig unbegründet und demnach in vollem Umfang abzuweisen sei.
Tja, dumm gelaufen: nicht nur die lückenlose Beweise unsererseits, sondern wohl auch die “liebenswerte” Art des gegnerischen Anwalts trugen dazu bei, dass das Gericht anderer Meinung war.
Gerichtlich ist die Angelegenheit noch nicht abgeschlossen, was aufgrund des nun vorliegenden Sachverständigengutachtens allerdings nur noch eine reine Zeit- und Formsache sein dürfte.
Wir (mein Anwalt und ich) sind sehr gespannt, ob und wie sich die Gegenseite nun verhält: nickt sie ab, packt sie ein und legt die Ohren an oder erliegt sie weiterhin ihrem “Übermut” und wagt es, sogar den Mann in Frage zu stellen, bei dem selbst Fr. Dr. P. die ein oder andere Vorlesung zur “Weiterbildung” besuchte?
Wir werden es wohl bald wissen.
Hinweis: Fr. Dr. P.’s “Wirkungskreis” erstreckt sich von Schaffhausen (CH) über den Hegau / Bodenseekreis (Aach, Engen, Singen, Radolfzell), den Schwarzwald-Baar-Kreis (Königsfeld, Donaueschingen-Pfohren), weiter nach Nagold, Reutlingen und Stuttgart.
Informationen zum Thema Herzkrankheiten beim Hund bieten wir allen Betroffenen oder auch, wenn man nur den ersten Verdacht hat auf meiner Webseite baustelle-hund.de.