Ich befinde mich auf der Zielgeraden der zweiten Chemostrecke; bin froh, wenn ich ein, maximal zwei wirklich gute Tage zwischen zwei Sitzungen habe, doch wovon bleibt man auf keinen Fall verschont? Richtig: von Systemirrsinn und Behördenwahnsinn Made in Germany.
Was auf der großen Politbühne abgeht, krieg ich zurzeit persönlich gar nicht so mit. Weder schaue, noch höre ich Nachrichten, denn dem was ich aktuell auf meiner kleinen Ebene ausgesetzt bin, reicht völlig.
Von kurzen Erzählungen her weiß ich zumindest, dass in Berlin noch mehr Kindergarten als ohnehin abgeht und mich bestätigt es einmal mehr, meine Kreuze bei der BTW für die AfD richtig gesetzt zu haben!
Den „Großen“ und „Etablierten“ gehen die Ärsche nicht umsonst auf Grundeis – und das ist gut so! Zeit wurde es, dass die „Traditionellen“ mit ihren hirngewaschenen Lemmingen wieder das Fürchten lernen.
Vor fast vier Wochen schrieb ich das erste Mal darüber, wie sich das System nach
Aasgeiermanier auf Einmalzahlungen stürzt, ohne jede Rücksicht auf etwaig wichtige, laufende, bevorstehende „Verpflichtungen“ des Alltags (anstehende Kfz-Steuer, TÜV, Polster für Autoreparaturen usw.).
Auch wenn ich derzeit mit Nerven und Substanz nicht auf der Höhe bin: diesen wahrhaften Hirnfick nach aktueller Gesetzeslage kann und will ich Euch nicht vorenthalten…
Denkt daran: Ich präsentiere mich als Fallbeispiel; „von meiner Sorte“ (vom System abgezogen und am ausgestreckten Arm baumelnd) gibt es noch zig Tausend Weitere, die vielleicht nicht (mehr) den Mut, die Nerven und den Willen haben, den Finger ständig aufs Neue in die Wunde zu stecken und ordentlich darin zu stochern.
Rufen wir uns in Erinnerung: Mit Verlust meines Arbeitsplatzes im August erhielt ich eine
Mammutabfindung in Höhe von € 500,-, welche auf meinen bisherigen monatlichen
Leistungsbezug vom Jobcenter (€ 149,50) angerechnet und von Oktober ’17 bis März ’18 auf € 66,17 reduziert wurde. Im April ’18 soll ich gnädigerweise wieder € 149,50 erhalten. – Ist das nicht echt aufmerksam?!… *freu* *freu* *freu*
Um mir die € 500,- bis auf den allerletzten Mikrocent zu nehmen, wurde ich zwischenzeitlich mit zahlreichen Bescheiden (Leistung, Änderung, Aufforderung zur Mitwirkung, Widerspruch) zugeschissen. Diese Woche kamen gleich Zwei: eine 1. Aufhebung sowie ein Mehrseitiger zur Aufhebung, Erstattung und Zahlungsaufforderung, in dem einem nicht nur jede Menge Paragraphen des „Sozial“Gesetzbuches um die Ohren geworfen, sondern zugleich auf die Inkassostelle der Agentur für Arbeit in Recklinghausen hingewiesen wird.
Dieser ganze Zeit- und Kostenaufwand, mit dem man (in meinem Fall) als Krebspatient seitens der Behörden drangsaliert und terrorisiert wird, steht doch wirklich in absolut keiner Verhältnismäßigkeit zum Inhalt.
Hintergrund dieses Bescheides: Geld in dem einem Monat, gilt auch schon für den Nächsten, sodass ich gefälligst die zuviel gezahlte „Leistung“ im September (€ 83,33) zurück zu zahlen habe!
Leute, ganz ehrlich: ich habe dieses System ja mit der Wirtschaftskrise „lieben“ lernen dürfen, doch jetzt schlägt es wirklich 13! Das System mit seinen buckligen Handlangern und Helfershelfern kann mich jetzt mal sowas von am Arsch lecken! Jetzt kommt es auch nicht mehr darauf an. Sollen die mir doch den „großzügigen“ Betrag für März ’18 auch noch verrechnen!
Jeder x-beliebige Sozialschmarotzer (bevorzugt mit dem Deckmantel des „Flüchtlings“ getarnt und gewärmt), der es entweder von selbst nach Germoney schafft oder nachdem er „heldenhaft“ von Gut- und Bessermenschen „aus höchster Not gerettet“ sowie anschließend hunderte von Seemeilen in die „bessere“ Welt gebracht wurde, erhält ohne Alles bei Ankunft – ohne Papiere, ohne HIER jemals Etwas dafür geleistet zu haben! – erst mal einige hundert Euro Taschengeld zur „Begrüßung“ und gänzlich freien Verfügung, bevor es ans große „Bedarf“-Rechnen geht.
Indes unsereins gegenüber, denen die schon länger hier leben und wodurch auch immer unverschuldet bedürftig wurden, wird ALLES genommen, das die vorherrschende Gesamtsituation ebenso wie den persönlichen, existentiellen Wiederaufbau nach erfolgter Therapie auch nur einen Hauch weit erleichtern könnte…
Sofern meine Erkrankung für mich irgendeine Art von Zeichen gewesen sein soll, mich im Lauf der Zeit mit Deutschland auszusöhnen – immerhin muss ich nach offiziell abgeschlossener Therapie drei Jahre lang alle drei Monate zur Nachsorge, was meine Auswanderungspläne ordentlich durcheinander wirbelte – so muss ich sagen: Am Arsch ist duster!
Die Agentur für Arbeit brüstet und rühmt sich mit folgendem Slogan: Wir bringen Sie weiter. – …. in Armut (der Nachsatz wurde wohl bewusst unterschlagen).
*in diesem Sinn*
Eure Sandra
Nachtrag, 04.11.17:
So, man darf gespannt sein: Bei Antragstellung hieß es, sobald ich die Nebenkostenabrechnung für 2016 bekäme, solle ich mich zwecks etwaiger Neuberechnung wieder melden. Sprich: bekommst Du was zurück, ziehen wir es Dir natürlich von den „Leistungen“ ab! … Die Nebenkostenabrechnung ist da. … Aufgrund hoher Betriebskosten ist eine Nachzahlung in Höhe von € 180,- fällig! … Na dann, berechnet mal neu.
Nachtrag, 14.11.17:
Gestern Abend wurde es noch deutlicher, in was für einer BananenRepublik Deutschland wir leben: Frei nach Joschkas Fischer Die Ausplünderung Deutschlands ist Staatsräson!, bekam ich gestern zufällig in den Nachrichten bei vox mit, dass 2017 gut 148 Millionen €uro in Rüstungsindustrie nach Saudi-Arabien „investiert“ werden (2016: € 41 Millionen).
Absolut nachvollziehbar: Neben dem Pudern von „Flüchtlingen“ kann unsereins bei einer weiteren, derart wichtigen „Investition“ selbstverständlich nicht auch noch erwarten oder gar verlangen, dass einem ebenfalls Luft zum Atmen gelassen wird…
Nachtrag, 17.11.17:
Es ist immer wieder schön, von einer Therapiemaßnahme heim zu kommen und Liebesgrüße vom System im Kasten vorzufinden.
Mein (erster, kleiner) öffentlicher Protest zeigt erste Wirkung: Die „ausstehenden“ € 83,33, mit „Fälligkeit“ am 03.11.2017, dürfen – nach Darlegung meiner persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse *grins* – bis zum 02.11.2018 gezahlt werden! Na, mal sehen, was in einem Jahr dann ist…
Cool finde ich, dass die Technik nun schon so weit vorgeschritten zu sein scheint, dass sogar schon Agenturen, keine Personen mehr, Briefe schreiben. Außer einer langen Nummer unter „mein Zeichen“ ist nämlich kein Name der/des Sachbearbeiters/in angegeben, doch Alles wurde in der Ich- und Mir-Form gehalten: …. bin ich damit einverstanden, … bitte ich der umseitigen Aufforderung zu entnehmen … Jede Änderung […] ist mir umgehend mitzuteilen.
Darunter selbstverständlich der Standard-Rotz: maschinell erstellte Schreiben werden nichtunterschrieben; Unterschrift sei für dessen Rechtswirksamkeit nicht erforderlich. Witzig.
Bildquellen: Internet
Nachtrag, 21.06.18: Die bekommen „ihr“ Geld zurück ….
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