Trotz gegebenem Anlass werde ich davon keinen Gebrauch machen, denn ich habe wahrlich Wichtigeres um die Ohren, als einen Teil meiner wertvollen Lebenszeit den Befindlichkeiten eines Medizinmenschens zu widmen, wer aber bspw. ernste, schwerwiegende Probleme mit oder durch einen seiner Ärzte hat, dem dürfte dieser Hinweis eine große Hilfe sein:
Um sich über Patientenrechte, ärztliche Berufspflichten oder die Verhältnismäßigkeit ärztlichen Verhaltens, im juristischen oder medizinischen Bereich zu informieren, dem steht die unabhängige Patientenberatung (UPD), mit Sitz in Berlin, helfend zur Seite. Telefonnummer für die Beratung in Deutsch: 08000 11 77 22.
Die UPD ist eine Organisation, die zu 100% vom Bund, also von Steuergeldern, getragen wird und deren Leistung für Beratungssuchende durchweg kostenlos sind – auch, wenn bspw. mehr als ein Telefonat notwendig sein sollte.
Welcher Anlass mir wiederum als Steilvorlage für diesen Eintrag in die Hände gespielt wurde, erfahrt ihr nach dem Text zur UPD und weiteren Stellen, um sich über Ärzte / Ärztinnen beschweren zu können, sollte Euch jemand – warum und wie auch immer – dumm kommen.
Grundsätzlich gilt für Medicusse eine gesetzlich verankerte Behandlungspflicht, welche zwischen Ärzte und Krankenkassen gesetzlich geregelt ist. In akuten, sprich: Notfällen darf keine Behandlung, kein Patient von einem Arzt abgewiesen werden!
Endet eine Arzt-Patienten-Beziehung, so muss eine Anschlussversorgung des bisherigen (Haus)Arztes aufrechterhalten bleiben, bis ein neuer (Haus)Arzt gefunden und zu ihm gewechselt werden konnte. – Hierbei spielt auch der nächstmögliche Termin beim neuen Doctore eine Rolle.
Ausnahmen für eine „fristlose Kündigung“ seitens des Arztes dem Patienten gegenüber sind im Bundesmantelvertrag festgeschrieben. Hierzu zählen: Überlastung des Arztes / der Ärztin, zerstörtes Vertrauensverhältnis (bspw. bei Diebstahl durch Patienten) oder schwerwiegendes Querulantentum.
Die UPD gibt einem weitere Kontaktdaten
a) zur jeweiligen Landes- und Bezirksärztekammer* sowie
b) zur kassenärztlichen Vereinigung (je nach Bundesland**), bei der sich der Patient direkt über den betreffenden Arzt beschweren kann.
* Landesärztekammer BaWü: 0711 769890. E-Mail: info@laek-bw.de
Bezirksärztekammer Südbaden: Sundgauallee 27, 79114 Freiburg i.Br., Tel.: 0761 600470
** kassenärztliche Vereinigung BaWü: 0711 78753300
Laut UPD-Mitarbeiterin zeigt die Erfahrung, dass etwas Schriftliches (vom Arzt / von der Ärztin) mit Datum zu haben immer von Vorteil ist, da auch Mediziner – sobald sie sich in die Enge gedrängt fühlen, gerne die Tatsachen zu verdrehen versuchen und behaupten, dass die Ablehnung des Patienten erst nach dessen Beschwerde erfolgte.
Sollte ich mit meinem Eingangssatz den ein oder die andere von Euch neugierig gemacht haben, auf welchen „Brettern, die die Welt bedeuten“ ich mich mal wieder befand, ist Jeder herzlich dazu eingeladen weiter zu lesen.
Ich wünsche Euch eine angenehme Unterhaltung! – Und Ja: sowas gibt es wirklich!
* Vorhang auf! *
In dem Haus, in dem ich seit knapp sieben Jahre wohne, gibt es weitere acht Wohnungen sowie eine Allgemeinarztpraxis. Meine Wohnung liegt leicht schräg vis-à-vis der Praxis, was bei schweren Erkrankungen (wie bspw. Krebs) sehr von Vorteil sein kann … und war. Im Lauf der Zeit hatte ich mich nicht nur mit den Praxishelferinnen privat angefreundet, auch mit den Ärztinnen (Praxisinhaberin PI & angestellte Kollegin aK) verstand ich mich ziemlich gut.
Bis zur Pandemie gab es keinerlei nennenswerte Vorkommnisse, die die Hausruhe sowie den Alltag von uns Bewohnern erschwerten. Vom Alltagsgeschehen der Praxis bekamen ohnehin nur ich sowie meine damalige Nachbarin in der Wohnung neben mir (ebenfalls gegenüber der Praxis) etwas mit. Das Klacken der Haus- und Praxistüren hatten für mich bald etwas von Sicherheit und Wohlgefühl; wenn die Praxis Urlaub hatte, fehlte es mir irgendwie.
Gut vier Jahre nach Einzug und etwas über ein Jahr nach Pandemie-Wahnsinn geschah allerdings etwas, womit nicht nur ich und aK emotional zu kämpfen hatten, sondern vor allem meine Freundin, eine der Praxishelferinnern: Ohne jeden Beweis erhielt sie eines Tages die Kündigung – „sicherheitshalber“ wurde eine fristlose sowie eine fristgerechte angefertigt und ihr Freitagnachmittag an der Wohnungstür, in Anwesenheit ihres Mannes ausgehändigt.
Das allein ist ja schon ein starkes, charakterschwaches Ding, es wurde allerdings noch einer drauf gesetzt: um die Kündigung zu „rechtfertigen“ und relativieren, erhielt meine Freundin vor den Kopf geknallt, dass allein der Verdacht aufgrund ihrer polnischen Wurzeln ja nicht so ganz von der Hand zu weisen sei. – Bitte??!!??
Selbst dem Mann meiner Freundin fiel bei soviel Dreistigkeit erstmal nichts mehr ein und glaubt mir, die Zwei sind alles andere als auf den Mund gefallen! Um dem ganzen schließlich noch die Krone aufzusetzen, klingelte einige Tage später, 6 Uhr morgens, eine Polizeimannschaft zur Wohnungsdurchsuchung. Gefunden wurde … natürlich nichts!
Im Detail wurde meine Freundin seitens ihrer Arbeitgeberin des Diebstahls von Geld aus der Kaffeekasse sowie mindestens einer Impfampulle beschuldigt, da sie ja (freiwillig, in ihrer Freizeit!!) bei damaligen, vielerorts organisierten Impfaktionen mithalf und einen großen Freundes- sowie Familienkreis hatte … Dass immer wieder Geld aus der Kaffeekasse fehlte, war meiner Freundin ebenfalls aufgefallen und sie meldete es pflicht- sowie verantwortungsbewusst ihrer Arbeitgeberin – unternommen wurde derenseits nichts! Des Weiteren kamen u.a. die Bankkarte meiner Freundin sowie mein Schlüsselbund abhanden, der bei ihr in einer Praxisschublade für Notfälle (ich: Krebs ….) deponiert war; nur der Anhänger wurde (vom wahren Dieb) zurückgelassen.
Die mindestens eine Impfampulle wurde schließlich hinter dem Kühlschrank im Material – und Medikamentenlager gefunden, als dieser verschoben wurde …
Bis heute erhielt meine Freundin für diese Schikanen keine Entschuldigung!
Mega-Respekt verdient an dieser Stelle noch eine Praxishelferin, die aus Solidarität zu meiner Freundin selbst und mit sofortiger Wirkung kündigte! Danke, Mia! CHAPEAU! Mein bescheidener Solidaritätsbeitrag bestand im Wechsel als Patientin von PI zu aK sowie sofortiges Einstellen aller bis dato nachbarschaftlichen Gefälligkeiten.
Eine zweite Das-darf-doch-alles-nicht-wahr-sein!-Aktion, die ich mitbekam, folgte diesen Sommer, als der Mann einer Nachbarin auf sehr tragische Weise (u.a. aufgrund mangelhafter, hausärztlicher Aufmerksamkeit) innerhalb weniger Wochen sehr schmerzvoll am Pankreaskarzinom verstarb.
Zu keiner Zeit, bis heute nicht, erfuhr auch diese Nachbarin einen Buchstaben des Mitgefühls zu ihrem Verlust! Stattdessen wurde sie bei Aushändigung von 15 beidseitig kopierten Patientenaktenblätter ihres Mannes, kaltschnäuzig darauf hingewiesen, dass die Rechnung dazu (15€) ganz hinten beiliegt.
So, ja, kommen wir nun zum eher amüsanten Hintergrund, warum dieser Beitrag überhaupt geschrieben werden konnte … und selbst jetzt kann ich mir ein grinsendes Kopfschütteln über den zurückliegenden Zirkus nicht verkneifen. Wie gut, dass Lachen und Lächeln die schöneren Falten machen.
Lachen ist die fröhlichste Versandart, um Ärger in die Wüste zu schicken.
(Geli Emmert)
Holen wir uns nochmal den Satz: Bis zur Pandemie gab es keinerlei nennenswerte Vorkommnisse, die die Hausruhe sowie den Alltag von uns Bewohnern erschwerten. her.
Wie allen bekannt, öffnete Covid-19 jedem Wahn- und Irrsinn Tür und Tor, so auch hier im Haus: 2020 mussten alle Patienten draußen vor dem Haus warten und wurden einzeln über die Sprechanlage oder ein kleines Fenster, das zum Hof lag, hereingerufen. – So weit, so gut.
Als die Impfaktionen Fahrt aufnahmen und damit die Schlange nicht von Markelfingen bis Allensbach reichte, wurden die Patienten direkt ins Haus gelassen und vom Flur aus in die Praxis gerufen – ich kann Euch sagen: täglich tobte der Bär hier, das waren richtig viele! Wann immer ich aus meiner Wohnung oder in meine Wohnung wollte: zeitweise sah sogar ich weder meine Wohnungstür, noch war überhaupt ein Durchkommen möglich … Mit Einkauf und / oder Hund im Schlepp, sowie Krebs im Gepäck, konnte das nicht nur echt nerven, es stellte für mich zudem eine entsprechende Gefahr dar – der Hausflur wurde zu keiner Zeit desinfiziert! … Und doch zeigte ich zu jederzeit Verständnis für den allgemeinen Ausnahmezustand, spielte ohne Murren und Knurren mit.
Ich wurde oft kopfschüttelnd, manchmal auch empört von Anderen (Nachbarn, Hausverwaltung, Vermieter, andere Eigentümer, Freunde – jeder bekam es über kurz oder lang mit) darauf angesprochen, wie ich das nur zulassen könne, allein bei meiner Krankheit?!
Naja, zum einen: es war eine besondere, globale Situation. Zum Anderen: was sollte ausgerechnet ich machen? Zudem glaubte ich fest daran, dass wenn es wirklich sooo schlimm wäre, wie behauptet wurde, meine Ärztin (zu Anfangs eben noch PI) die Erste wäre, die entsprechende Sicherheitsmaßnahmen für mich einrichten würde.
Was mit Pandemiebeginn als spontane Notlösung begann, um den Praxisbetrieb aufrechterhalten und möglichst vielen helfen zu können, entwickelte sich schnell zu einer Art Selbstverständlichkeit:
- Sämtlicher Platz im Erdgeschoss sowie ums Haus mutierte zum „Wartezimmer“.
- Patienten „stapelten“ sich entlang des Flurs, vor meiner Tür.
Laut HV, zum Schutz der Bewohner vor Krankheiten und allgemeiner (Lärm)Belästigung darf weder der Hausflur noch anderer Allgemeinraum als „Wartezimmer“ zweckentfremdet werden!
- Um die Wartezeit kurzweilig zu halten, sich Hinz und Kunz in dieser Praxis treffen, fehlte eigentlich nur noch das Kaffeekränzchenmobilar.
Die Gespräche sowie Telefonate waren nicht nur oft lauter als mein Fernseher, sie hallten auch ordentlich. (Ich musste Patienten oftmals daran erinnern, dass dies vor allem ein Wohnhaus ist!) - Rauchende Patienten, die draußen im Hof warten mussten, warfen ihre Kippen achtlos auf den Boden, in Beete oder ließen sie gerade dort fallen, wo sie eben standen. Das konnte auch der geflieste, überdachte Zugangsbereich vom Haus sein. Ebenso gebrauchte Taschentücher, Bonbonpapier usw.
- Während der Praxiszeiten leuchtet das Flurlicht individuell eingestellt, separiert vom Allgemeinstrom. Laut HV gehen die Verbrauchskosten hierfür 100% zulasten der Praxis.
- Da Patienten zunehmend vor dem offiziellen Sprechstundenbeginn eingelassen wurden, es im Flur jedoch noch dunkel war, die Patienten den vordersten Lichtschalter nicht „fanden“, wurde sich am erstbesten danach bedient: an meinem! Allerdings nicht, ohne erstmal Licht und Klingel zu verwechseln…
- Neben der Haustür, verfügt das Gebäude über eine hintere, zu einem separaten, privaten (!) Parkplatz, mit Mietstellplätzen führende Tür.
„Weil es schon immer so war…“ parkten Patienten nicht nur dort – ungeachtet dessen, ob der jeweilige Parkplatz vermietet war oder nicht (wer auf meinem stand, wurde gnadenlos zugeparkt und konnte schließlich von Glück reden, wenn ich dann nicht gerade zu Fuß unterwegs war.) – immer wieder versuchten sie sich den Weg zur Praxis, durch Drücken dieser Tür von außen, zu verkürzen. Dem Ein und Anderen gelang es tatsächlich: irgendwann gibt selbst das beste Schlossblech nach. – Erwischte man (sprich: ich) so ein Riesencleverle und wies auf Privatparkplatz sowie Patienteneingang = Haustür vorn hin, erntete man eben: … schon immer so …
Das Ende vom Lied: aufgrund der übermäßigen Beanspruchung durch diese ignoranten, hausfremden Personen ging die Tür innerhalb kürzester Zeit wieder kaputt. Besonders ärgerlich daran war, dass das Haus durch die herausgebrochenen Scharniere auch nachts nicht mehr sicher verschlossen werden konnte! Dass wir Bewohner den Türschnapper vorn oft wieder zurückstellen durften, weil auch dies immer wieder vergessen wurde, nicht mehr zu verschweigen – nach Praxisende ging der Letzte vom Team (i.d.R. PI) durch die hintere Türe zum Auto.
Laut HV ist diese Türe weder für Patientenverkehr gedacht, noch gemacht! Die Praxis verfügt über insgesamt drei eigene (Terrassen)Türen, die außer der eigentlichen Haustür zu nutzen wären!
- Im Hausflur befinden sich zwei Heizkörper, die an keinen Zähler angeschlossen sind. Ergo: dadurch entstehende Kosten werden auf alle Bewohner sowieso die Praxis umgelegt.
Und hier kommen wir zur letzten Patientenwillkür: um sich Herbst / Winter aufzuwärmen oder warm zu bleiben, wird sich als Fremde, nicht selten mit Vollgas, daran gespielt!
Es war zum Mäusemelken!
Die HV wies den Vermieter der Praxis immer wieder auf diese Punkte hin, auch schon vor meiner Zeit. Doch es tat sich nie irgendwas, vor allem nachhaltig.
Nach Auszug meiner direkten Nachbarin, den zweiten und schließlich dritten Krebs im Nacken, suchte ich nicht nur von mir aus das Gespräch mit PI, sie kam auch selbst immer mal auf mich zu, wenn sie im Haus irgendwas störte, das sie buchstäblich ausnahmsweise persönlich mitbekam: kaputte Tür, laufende Heizung, verdreckter Hausflur trotz erfolgter Hausreinigung (drei Jahre durch mich, danach durch eine externe Firma).
Ich erklärte ihr, dass sie sich hierfür bei ihren Patienten bedanken könne, was sie allerdings vehement abstreiten wollte.
Äußerte ich dann den Satz: „PI, Sie können sich darüber doch gar kein Urteil erlauben! Sie bekommen rein gar nichts mit, während Sie in der Praxis beschäftigt sind!“ – Auch dies wollte sie nicht gelten lassen. Stattdessen bat sie mich, ihr Bescheid zu geben, sobald mir etwas auffiel, damit sie dem direkt nachgehen konnte. Dafür war ich also wieder gut …
Ich verfüge über einen Mechaniker-Gesellenbrief, weder über ein Kindergartendiplom noch bin ich die Hauspolizei!
Nichtsdestotrotz, das ein und andere Mal tat ich es und was soll ich Euch sagen …. es war natürlich nie so, wie von mir geschildert!
PI argumentiert gerne, dass sie aufgrund der Praxisgröße mit 30% den höchsten Anteil an den Hauskosten trüge, weshalb sie natürlich großes Interesse an jedweder Kostenvermeidung (Flurlichteinstellungszeit, Heizkosten) habe. Ach ne … – By the way: über der Praxis befindet sich eine Wohnung, die ebenfalls über die gesamte Hauslänge reicht und mit ihrem Erker einige Zentimeter größer sein dürfte als die Praxis und demnach einen noch größeren, womöglich den tatsächlich größten Hauskostenanteil trägt.
Überhaupt und sowieso, expliziter Blick auf von Patienten verursachten Hauskosten (Licht bevor sich die Automatik einschaltet, Heizung): wenn PI mit 30% daran beteiligt ist, so gehen – im Umkehrschluss – die restlichen 70% auf uns Mieter!
Hinzu kommen Reparaturkosten, für von Patienten mit Narrenfreiheiten verursachte Schäden, die nicht nur vollumfänglich von allen Eigentümern zu tragen sind, sondern das Budget für andere Investitionen für uns Mieter – bspw. die Wiederherstellung des Fahrradabstellplatzes, mit Überdachung, hinterm Haus – schmälern und verzögern.
Die Patienten und leider auch das Praxisteam interessiert es wenig, welche Konsequenzen deren (Nicht)Handeln für uns Bewohner sowie unsere Vermieter, respektive die Eigentümergemeinschaft hat.
Es ist sicher für niemand ein Geheimnis: selbst die Reißkraft des besten und stärksten Geduldsfadens hat ihre Grenze!
Nach nunmehr drei Jahren Katastrophenzustand, ausgehend von der Praxisführung, und immer wieder vor eine Wand laufend, wenn man das persönliche Gespräch sucht, erlaubte ich mir nun vor zwei Wochen eine Zusammenfassung aller o.g. Missstände per Whatsapp direkt an die Eigentümer/Vermieter zu schicken, zu denen ich Kontakt habe (5); mit Bitte der Weiterleitung an Eigentümer/Vermieter, deren Nummer ich nicht habe (4). – anhand Ihres Verhaltens kaum zu glauben, hat auch PI die Praxisräume nur gemietet. … Bei jedem Punkt bat ich um einen jeweils individuellen Beschluss, der nur durch die Eigentümergemeinschaft erlassen werden kann und damit für alle verbindlich wird.
Abschließend bat ich meine Nachbarn, vor allem mit auf die Hintertür zu achten, damit diese – primär während der Praxiszeiten – abgeschlossen ist, um erneute Schäden durch Überlastung zu verhindern.
Einige Eigentümer dankten mir für diese Nachricht, konnten sie sie einerseits aus eigener Erfahrung bestätigen oder hatten, andererseits, keinerlei Ahnung, was im Haus tatsächlich ablief.
Sie versicherten, die genannten Punkten bei der nächsten Eigentümerversammlung (mit neuer HV an Bord) auf den Tisch zu bringen. – Von der Mehrheit der Eigentümer/Vermieter, zu denen ich guten Kontakt habe, nutzen drei ihre bzw. eine Wohnung selbst und sind ebenfalls von diversem, o.a. Patientenverhalten, respektive Nicht-Reaktion von PI betroffen.
Nicht mehr daran denkend, meinen „Part“ als erledigt betrachtend, lag eine Woche später ein Brief von PI im Kasten – ich zitiere in originaler Schreibweise:
Sehr geehrte Frau Zeller,
Bedingt durch Ihre wiederholt falschen, unsachlichen und diffamierenden Aussagen in Wort und Schrift, sehe ich das Vertrauensverhältnis in der Arzt-Patientenbeziehung massiv gestört und fordere Sie hiermit auf, sich einen anderen Hausarzt zu suchen. Ihre Unterlagen werden nach Ihren Wünschen weitergegeben.
Notfallbehandlungen sind davon ausgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
[PI]
Auf allen Zylindern laufen sieht eindeutig anders aus.
Nicht um die Rücknahme der Kündigung bittend, sondern einfach zur Klarstellung, erneut das Gespräch mit PI gesucht, stand mir eine völlig andere Person als bisher bekannt und vertraut gegenüber: sehr distanziert, verschlossen, herablassend und hart.
Mein Argument, dass eigentlich nicht mehr sie, sondern aK meine Hausärztin sei, ließ sie nicht gelten, da es ihre Praxis sei. Zudem habe sie aK verboten (!!) …. – das amüsierte Lächeln unter der Maske, in meinen Augen, kam genauso automatisch, wie sich meine Augenbrauen hoben, worauf PI das Wort „verboten“ gleich wieder zurücknahm und erklärte: Wir wollen Sie einfach nicht mehr behandeln. – Vor allem: Wir. … Ja, ne is‘ klar.
Selbstverständlich war an meinen Ausführungen nichts falsch, nichts unsachlich und auch nichts diffamierend. – Schulterzucken, „Ok.“
Im Endeffekt konnte ich nur wiederholen, was ich ihr ohnehin schon immer (wieder) sagte: sie könne es gar nicht beurteilen, was „ihre“ Patienten im und ums Haus veranstalten, weil sie es gar nicht mitbekommt, wenn sie in der Praxis am Arbeiten ist. – Schulterzucken, „Ok.“ Sie würde sich von mir nicht vorschreiben lassen, wie sie ihre Praxis zu führen hat.
Bevor es später erneut künstliche Entrüstung gibt, fragte ich PI abschließend, ob ihr bewusst sei, dass dieses neue Ding ihrerseits die Runde machen wird? – Schulterzucken; es mache sowieso alles die Runde und von mir ließe sich nicht erpressen. Weil ich es nötig habe, jemanden erpressen zu wollen oder müssen … Lustig, lustig, tralalalalala.
Mit dieser Aktion summierten sich mir bekannte Szenen, die man nur schwer bis gar nicht glauben kann, auf drei:
- Freundin mit der ungerechtfertigten Kündigung, Beleidigung sowie haltlose Strafanzeige,
- Nachbarin, deren Mann schmerzvoll an metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs verstarb und es kann wohl davon ausgegangen werden, dass dies nicht die einzigen Untaten waren, die sich PI gegenüber Mitarbeiter, Patienten und/oder Angehörigen herausgenommen hat.
Tja, und nun also ich! Die nichts anderes tat, als einfach mal zusammen zu fassen, das ganz vielen im Haus schon länger unter den Fingern brannte, von denen sich aber entweder keiner traute etwas zu unternehmen oder schlicht nicht wusste, wo man wie ansetzen konnte.
Helfen wird PI ihre Reaktion nicht wirklich: jetzt sind die Eigentümer erst recht aufmerksam geworden und ich habe bereits eine neue, zukünftige Hausarztpraxis gefunden.
Meine Hirn- und Gedächtnisleistung mag durch die vielen Chemos vielleicht nicht mehr die Beste sein, aber mein Rückgrat – egal, ob mit oder ohne Krebs – funktioniert einwandfrei!
Natürlich rechne ich fest mit einem Anwaltsschreiben, in dem Namens der Mandantin sämtliche Behauptungen bestritten sowie als Verleumdung, Diffamierung ausgelegt werden und über das ich aufgefordert werde, diese aus dem Netz zu nehmen und/oder mich auf eine Anzeige oder Geldstrafe oder sonst was einzustellen habe. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen und wohl, um sicherzugehen, dass auch wirklich jeder Kollege informiert ist, klingelte PI zwischenzeitlich bei mich behandelnden Ärzten durch, um ihnen mitzuteilen, dass sich unsere Wege getrennt haben. – Ja, wir haben auch schon unsere Bauklötzchen in Form und Farbe auseinanderklamüsert … Meine Fresse!
Ehrlich, Leute? : ich bin nun dreimal akut gegen Krebs angetreten und im dümmsten Fall war’s das noch lange nicht … Also: wer zur Hölle ist PI, die aus reinem Angepisstsein, eine Arzt-Patienten-Beziehung als massiv gestört befindet und – mir-nichts-dir-nichts – eine Krebspatientin nicht nur ihrer Praxis verweist, sondern auch für die angestellte Kollegin spricht, dass diese einen (ebenfalls) nicht mehr behandeln möchte?!
Fakt ist: Solange mein Rückgrat anatomisch wie auch charakterlich funktioniert und wenn „kleine“ Stimmen nicht gehört werden (wollen), werde ich mich immer wieder erheben, gerade machen, ggf. höhere Kontakte in Anspruch, die ernst genommen werden müssen und … ganz wichtig: auch gerade bleiben!
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
(Hermann Hesse)
Mit diesen Worten verabschiede ich mich für 2022 von jeder Bühne, fahre in Reha (mit Hund) und lass‘ mich schlichtweg gern haben!
*in diesem Sinn*
eure Sandra