Samstag, Dezember 2
Shadow

Tipps & Tricks für eine tiergerechte Katzenhaltung (in der Wohnung)

[Bilder folgen]

“Eine Katze gehört nach draußen!” ist die weitläufigste Meinung, wenn es um “artgerechte” Katzenhaltung geht und mag im Großen und Ganzen auch vollkommen richtig sein, sofern die Umgebung passt.

Meine letzte Zeit als Katzenhalterin (2002 – 2009) erlebte ich größtenteils in Stadtwohnungen bzw. in ländlichen Gebieten mit Hauptverkehrsstraßen in der Nähe, wodurch mir bei dem Gedanken, ihnen Freigang einzuräumen, gar nicht wohl war und ich sie in der Wohnung behielt.

Man schickt ja auch keine Kinder zum Spielen an bzw. auf die Autobahn, oder?!

Von Kindesbeinen an eigentlich dazu erzogen, sich über Tiere Gedanken zu machen, sie zu respektieren und bestmöglich zu behandeln, blieb es nicht aus, dass ich mein Grundwissen mit jeder Menge Bücher erweiterte, wodurch ich auch sehr nützlichen Input bekam, wie man das Leben von Wohnungskatzen bereichern kann und welche “Fettnäpfchen” man schon im eigenen Interesse am Besten vermeidet.

Fangen wir bei der Wurzel an und halten wir uns dafür zum Vergleich immer das Verhalten von wild lebenden oder freilaufenden Katzen mit festem Zuhause vor Augen:

Im Normalfall verrichtet eine Katze selten an haargenau der gleichen Stelle ihr Geschäft wie eine andere, weshalb es sich für die Wohnungshaltung empfiehlt, je Katze mindestens 1 Toilette aufzustellen. Das Selbe gilt für Rückzugsmöglichkeiten sowie für Futter- und Wassernapf.

Die Katzentoilette selbst sollte für jede Katze entsprechend groß genug sein, viel Sicht und Überblick sowie jederzeit Möglichkeit “zur Flucht” bieten. – Hat man Haubentoiletten zuhause stehen, sollten hiervon mindestens die Klappen entfernt werden.

Draußen muss sich die Katze ihr Futter und ihr Trinken suchen, ggf. auch “erarbeiten”.

Bei Wohnungshaltung bedeutet dies, dass Futter- und Wassernapf im Optimalfall nicht an der gleichen Stelle, sondern voneinander getrennt stehen.
Futter bspw. in der Küche, Wasser bspw. im hintersten Eck des Wohnzimmers.

Dazu kommt, dass die Schnurrbarthaare von Katzen äußerst sensibel und empfindlich sind, weshalb sich gerade bzgl. Wasser- und Futternapf flache Gefäße empfehlen, an deren Rand die Schnurrbarthaare kaum bis gar nicht rankommen. – Von Müslischüsseln oder Tassen als Wasser- oder Futternäpfe rate ich persönlich ab.

Sehr gerne hat sich meine Fellbande auf Futterjagdspiele eingelassen. Hierfür warf ich einfach 1 – 2 Handvoll Trockenfutter durch die Wohnung und die Nasen liefen hinterher. – Nicht nur Hunde sind für Futterspiele empfänglich.

Um dem leidigen Thema Transportbox = Tierarzt = Autofahrt = Horror hoch Drei den Wind aus den Segeln zu nehmen, standen unsere Transportboxen grundsätzlich offen in der Wohnung.

Sie dienten den Fellnasen als Ruhebereiche oder Beobachtungsposten und im Vergleich zu anderen Katzenbesitzern hatte ich nicht annähernd soviel Stress und Probleme, wenn’s dann wirklich mal zum Tierarzt gehen musste.

Wer behauptet, Katzen könne man nicht erziehen, den muss ich “leider” enttäuschen. Versteht man Katzenverhalten und –sprache, lassen sich die Fellbeutel auf jeden Fall in gewisser Weise erziehen.

Ich könnte zugegeben immer leicht kotzen, wenn ich Kinder oder auch Erwachsene dabei beobachten muss, wie sie ihre oder eine fremde Katze “einfach so” anpusten.

Dies ist im Katzenjargon eine Maßregelung und kommt dem Fauchen der Katzenmutter gleich, wenn sie ihre Kitten zurecht weist.

Wer also einer Katze etwas verbieten oder sie in angemessene Schranken weisen möchte, braucht einfach nur jenen Moment der “Schandtat” abwarten und die Katze direkt anpusten. Sie wird anfangs verwirrt sein, aber auch schnell verstehen, was gemeint ist.

Wir hatten bspw. “Flugverbotszonen” und – zumindest wenn ich zuhause war – wurde weder über / auf Tische, Kommoden etc. noch auf die Küchenplatte gesprungen und über den (ggf. noch heißen) Herd spaziert.

In Sachen Spielideen und Spielzeuge zeigte ich mich relativ erfindungsreich, besser gesagt: empfänglich für Inspirationen:

Klar, Anfangs kauft man noch jeden erdenklichen Quatsch, in der Annahme und Hoffnung, damit seinen Stubentigern die Freude sowie den Spaß schlechthin zu liefern.

Wer schon erlebt hat, dass zusammen geknüllte Alufolie eher angenommen und durch die Wohnung geschossen wird, als bspw. ein extra gekaufter Glöckchenball, weiß wovon ich rede.

Selbst habe ich stets großen Wert darauf gelegt, dass wenn einer oder mehrere der Bande an Etwas teilhaben wollte(n), das ich gerade tat: solange ich nicht mit gefährlichen Utensilien hantierte, durften sie dies.

Meine damals Jüngste, Lisa, “half” mir bspw. dabei, das eingekaufte Futter in den Schrank zu sortieren.

Mein Seniorkater liebte es bei mir zu sein, wenn ich Bürokram erledigte und hierfür ein Meer von Ordner um mich auf dem Boden liegen hatte u.s.w.

Aus existentiellen Gründen musste ich mich von meinem Quartett 2009 leider trennen, aber an diese Zeit erinnere ich mich sehr gerne zurück und würde sehr vieles wohl immer wieder so machen wie damals, das Ein und Andere sicher auch einen Zacken “besser”.

In Ginos Katzenwelt haben wir aus unserer gemeinsamen Zeit noch ein paar andere Infos zur Katzenhaltung behalten. ;o)

*in diesem Sinn*
eure Sandra

Nachtrag, November 2013:

Eine tolle, leicht selbst zu bastelende Spiel- und Beschäftigungsidee für Stubentiger, entdeckte ich bei einem meiner Kunden:

Eine stabile Holzplatte, viele verschiedene, haushaltsübliche Kunststoffverpackungen, die auf unterschiedliche Höhen abgeschnitten werden und jeweils eine kleine Schraube, fertig ist das Futter-Angelspiel für Katzen! 🙂

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