Dieser Blogeintrag hatte die Ehre, in der Vereinszeitschrift Belgier Blick 2/2013 des Hundezuchtvereins Belgische Schäferhunde Berlin e.V. zu erscheinen.
Dieser Blogeintrag richtet sich an / gegen einen ganz bestimmten Menschenschlag, der sich mit einer unglaublichen Dreistigkeit und Selbstverständlichkeit auf Kosten der Sozialkasse ein akzeptables Leben macht, sich anderweitig das “Taschengeld” aufbessert, seinem Gegenüber das Blaue vom Himmel lügt, mehr Schein als Sein darstellt und zu allem Überfluss auch noch Tiere (fast) mit ins Verderben zieht.
Sei es 2009 eine Frau (Mitte 30, gebildet und sozial kompetent wirkend, zweifache Mutter, deren Kinder allerdings beim Vater leben), die “hinter den Kulissen” eine Räumungsklage am Hals hat, dies ihrem engsten Umfeld auch mitteilt, aber keine Notwendigkeit sieht, das Aquarium ihrer “über alles geliebten” Fische schnellstmöglichst aus der Wohnung zu bringen, in der es bald keinen Strom mehr geben sollte. Man selbst war schon seit Wochen beim Freund untergekommen.
Eine Hilfsmaßnahme durch Dritte, welche die Fische nach ca. 12 Stunden Filter- und Pumpenausfall aus der Misere heraus holten (Wohnungsschlüssel war vorhanden) und notdürftig in einer Plastikwanne auf einem Balkon unterbrachten, wird Tags drauf (nun schien frau sich wohl gezwungen, sich zu bewegen) mit Vorhaltungen “gedankt”, wie man dies nur hätte machen können, die Fische so ganz ohne Filter und Pumpe abzustellen?! Seich und sauerstoffarm werdendes Wasser war “natürlich” die einzig beste Alternative.
Dass ein Fisch (von etwa 10) diese Aktion leider nicht überlebte, war Anlass genug die Beteiligten des beherzten Eingreifens seither, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, zu denunzieren und sich als armes Opfer der “bösen, bösen” und kapitalistischen Welt zu präsentieren.
Seit gestern brodelt es nun wieder in mir – und das nicht wenig.
Im Frühjahr 2011 lief einer Freundin von mir eine Hündin zu, die mager und mitgenommen aussah.
Da Tierheime – bekannter Weise – chronisch überfüllt und dankbar für jede Entlastung sind, wurde dieses Problem privat gelöst: meine Freundin nahm die Hündin bei sich in Pflege und machte sich per Aushänge sowie Mundpropaganda daran, den / die Besitzer(in) zu finden.
Die Hündin war gechipt, was aber ebenfalls keinen schnellen Sucherfolg brachte: sie war leider bei keiner der bekannten Datenbanken registriert.
Parallel dazu, stellte sie die Hündin auf eigene Kosten einem Tierarzt vor, um den allgemeinen Gesundheitszustand abklären zu lassen: außer Untergewicht konnte dieser aber nichts Besonderes feststellen.
Als sich nach etlichen Wochen der intensiven Suche nach dem ursprünglichen Zuhause überhaupt nichts getan hatte und auch sämtliche Tierheime sowie sonstige Tierschutzeinrichtungen in unserer Region nicht weiter gekommen waren, meine Freundin mit ihren eigenen privaten wie auch beruflichen Angelegenheiten mehr als ausgelastet war, musste ein neues Zuhause für diese Hündin gefunden werden. – Nur: wer und wo? Diejenigen in unserem Umfeld, die einen Hund wollten, waren bereits bedient.
Mir fiel eine Familie ein, die ich zwar noch nicht sooo lange kannte, aber die sich bis dato eigentlich recht ordentlich gezeigt hatte und – laut deren Erzählungen – über einen breiten Bekanntenkreis verfügte.
Meine Frage, ob sie evtl. jemanden wüssten, wurde mit Feuereifer mit eigenem Interesse beantwortet und es dauert nicht lange, bis die Hündin dort auch einzog.
Von beiden Seiten wurde mir recht überzeugend versichert, dass man
- sich bzgl. Hundehaltung und –führung auskannte, “man hatte ja schon mal selbst einen”,
- sich der Verantwortung sowie Finanzen “absolut im Klaren” sei,
- eine feste Arbeit und somit gesichertes Einkommen hätte,
- alles erdenkliche zum Wohlergehen des Hundes tun wollte, “er hatte es schließlich schon schwer und hart genug”,
- es ohne Wenn und Aber eine überlegte Entscheidung fürs Leben ist.
Mhm.
Da wir in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander wohnten, blieb es natürlich nicht aus, dass wir uns oft über den Weg liefen, gemeinsam spazieren gingen und ich die Hündin öfters mit meinen zum Spazieren oder Wandern mitnehmen durfte. – Leider (für das Tier zum Glück!) erhielt ich so auch einen beachtlichen Einblick in das fremde Leben, wodurch ich recht schnell kein gutes Gefühl mehr für sie bei dieser Familie hatte.
Was mir einige Zeit später in der neuen Familie auffiel, war die unverhältnismäßig große und breiige Menge an Kot, mit einer absolut komischen Farbe – sämtliche Fragen bzgl. des Futters wurden knapp gehalten mit “sie bekommt nur das Beste” beantwortet.
Den aufkommenden und schließlich latenten ach Sandrachen, was weißt du denn schon von Hundehaltung?!-Unterton überging ich.
Trotz der Behauptung, man sei soweit finanziell abgesichert und würde alles für diesen “wunderbaren, armen Hund” tun, befand man sich nicht in der Lage, zeitnah beim Tierarzt eine Kotuntersuchung zu veranlassen. – Einmal habe man (angeblich) eine Probe mitgenommen, aber die Tierärztin wollte damit nichts anzufangen gewusst haben.
Auf Empfehlung meinerseits wurde zwar “für alle Fälle” die Tierkrankenversicherung abgeschlossen, auf deren Greifen man aber warten wollte, weil es finanziell “ausgerechnet in diesem Moment” nicht so gut stand.
Es kam heraus, dass die angeblich feste und sichere Arbeit lediglich ein Saisonjob war und man nun wieder Hartz4 in Vollzeit bezog.
Ich möchte anmerken dürfen, dass sich der “Herr des Hauses” in ausreichender, körperlicher Verfassung befindet und – wenn man(n) denn wollen würde – sehr wohl arbeiten gehen könnte, um entsprechend Geld zu verdienen. Gäbe es gutbezahlte Arbeitsplätze, an denen man nur Möchte-gern und Laber-Laber sein muss, hätte diese Familie schlagartig ausgesorgt.
Egal, ob im Umgang mit dem Hund, der Gestaltung seines Bereichs innerhalb der Wohnung, Wahl des Hundefutters sowie von sonstigem Zubehör: über kurz oder lang konnte ich es nicht fassen: da lief zu 90% überhaupt nichts mit dem konform, was mir vorher erzählt wurde!
Die restlichen 10% spreche ich zu, da der Hund (noch) nicht körperlich malträtiert wurde, man für dessen medizinische Versorgung Vorsorge getroffen hatte und sich (zumindest in den ersten Wochen) sehr mit ihm beschäftigte.
Nach dieser Erkenntnis versuchte ich erst auf diplomatischem Weg, die Hündin wieder “abzuschwatzen” (Plan B lag in der Schublade), aber auch meine etwas später folgenden, direkten Ansichten wurden immer mit alles im Griff, überhaupt keine Probleme, man habe den absoluten Traumhund gefunden, den man nie mehr hergeben wird, kommentiert und beiseite geschoben.
Es dauerte ein geschlagenes halbes Jahr ab Übernahme, bis man endlich mal Geld für Sprit (um zum Tierarzt zu kommen) und die Zeit aufbringen konnte, das Tier richtig durchchecken zu lassen.
Dies erfuhr ich allerdings nur zufällig, da ich irgendwann einiges an Hundefutter vor der Tür hatte, dessen Herkunft ich mir zwar denken konnte, mir aber nicht 100% sicher war. – Ich fragte nach.
In einer bühnenreifen (lächerlichen) Obercheckerpose wurde mir vom “Hausherrn” erklärt, dass sein Hund (als Einziger der Welt, versteht sich!) eine schwere Futtermittelallergie habe und nur noch spezielles Futter vom Tierarzt sowie Medikamente auf Lebenszeit bekäme, weshalb man Alles, was man noch an Billigfutter, Leckerchen etc hatte weg gibt.
Da bekannt ist, dass ich von Zeit zu Zeit Futter- sowie Sachspenden für mir bekannte, unterstützenswerte Tierschutzprojekte sammle, war ich hierfür die erste Anlaufstelle. Dass ich mir wochenlang den Mund fast fusselig redete, keine Futterexperimente zu machen etc. – Egal, ich hab doch eh keine Ahnung!
Ok, die Medikamente waren Sache der Tierkrankenversicherung, lediglich das Futter konnte etwas ins Geld gehen, aber für nur eine Schnauze reicht ein 10Kilo Sack viele, viele Wochen. – Nein, nein, man würde mit dem Tierarzt den Deal machen, dass dieser das Futter als lebensnotwendig verschreibt und die Kosten hierfür auch erstattet werden. Ja klar, Man(n) war ja so unglaublich schlau…
Ich vermute stark, dass diese Familie meine “Einmischerei” und “Klugscheißerei” – wie sich nun heraus stellte: zu Recht!! – irgendwann überdrüssig wurde, ich mich über die Auffassung zur Hundehaltung auf deren Seite nur noch hätte aufregen und kotzen können, sodass man sich (in Kombination mit anderen Gegebenheiten) voneinander abwandte.
Auch gehe ich stark davon aus, dass man sich nicht nur aufgrund der Distanzierung nicht zuerst bei mir meldete, sondern auch deshalb, weil man mit einer direkten Meldung bei mir sein Gesicht verloren hätte – gab man doch immer vor, über Alles Bescheid zu wissen, Alles im Griff zu haben, über sämtlichen Dingen zu stehen.
Mhm.
Gestern erfuhr ich nun, dass beschlossen wurde, diesen ach so wunderbaren Traumhund auf Lebenszeit wieder weg zu geben, weil man sich die Kosten für Spezialfutter und Medikamente nicht mehr leisten könne. – Die Krankenversicherung hatte sich wohl auch schon erledigt?!
Ich kann kaum beschreiben, was die letzten Stunden in mir abging.
Ich war sehr wütend über diesen Betrug und verfiel zeitweise in starke Selbstzweifel, dass ich mich so derart habe täuschen lassen.
Von aktiveren Tierschutzvermittler erfuhr ich zwar, dass auch sie schon in solchen Situationen waren und man dagegen völlig machtlos ist, was zumindest ein bisschen tröstet und aufbaut, aber das eigentliche Problem nicht mindert.
Die Suche nach einem neuen Zuhause für diesen wirklich liebenswerten, agilen, empfänglichen Hund läuft nun selbstverständlich auf Hochtouren. – Hätte ich derzeit nicht unsere spanische Pflegepfote, hätte ich gestern Abend nicht eine Sekunde überlegen müssen… Aber vier Nasen, so leid es mir tut, geht bei aller Liebe nicht.
Besonders ärgerte mich heute mein Anruf bei einer Tierhilfe im Landkreis Tuttlingen: auf der einen Seite habe man bis in etwa vier Wochen überhaupt keine Kapazität, einen Hund bei sich aufzunehmen, weil man schon aus allen Nähten platze und aktuelle, vet.-behördliche Forderungen erfüllen muss …
ABER, auf der anderen Seite, ist das letztmögliche Eck für vier (!!!) Hunde aus Polen (!!!) reserviert, die sich bereits auf dem Weg nach Deutschland befinden und deren “Retter” vor Ort man diese Aufnahme versprochen hatte. *ah ja*
Und außerdem und überhaupt: in Deutschland gäbe es ohnehin nur kaputterzogene Dreckshunde, mit deren Aufnahme und Vermittlung man sich keinen Gefallen tut und deshalb ganz bewusst “dankbare” Hunde aus dem Ausland “rettet”. *ach so*
Heute Abend, ich war in verhältnismäßig ruhiger Verfassung, ging ich dann mal rüber, um diese Leute zu informieren, dass die Suche verstärkt läuft, damit sie keinen “kompetenten” Selbstschuss machen.
Ich hätte heulen können: kaum dass die Hündin erkannte, wer an der Tür stand, kam sie auf mich zugelaufen – wir hatten seit sehr vielen Wochen nicht mehr so nah Kontakt – und zeigte sich so derart anhänglich, dass es selbst mir (!) fast die Kehle zuschnürte und ich innerlich massiv um Contenance ringen musste.
Es hieß, dass es wohl besser sei, sie in ein Zuhause zu geben, an dem es weder andere Tiere noch Kinder gäbe, damit sie kein anderes Futter, Essensreste etc klauen kann. Ein Haushalt mit einer, max. zwei Personen, die mit Adleraugen darauf schauen können, dass sie einzig und allein ihr Futter bekommt.
Was kann denn sooo schwierig sein, den Hund annähernd und bestmöglich unter Kontrolle zu haben? Klar, wenn man nicht (mehr) wirklich möchte, schafft man es auch nicht.
Das mit den Finanzen mag in gewisser Weise stimmen, dennoch wage ich aufgrund meiner weiteren Kenntnisse zu behaupten, dass dies nur als “Hauptgrund” vorgeschoben wird:
Um Weihnachten rum wurde sich zusätzlich ein sooo süßes, gaaanz flauschiges Wollknäuel (Katzenbaby) angeschafft…, was natürlich um ein Vielfaches weniger Aufwand mit sich bringt, als ein Hund, der mehrmals am Tag ordentlich (!!) laufen sowie hin und wieder spielerisch gefordert und gefördert werden möchte.
Abschließend sei noch zum Nachdenken gegeben: Wer mit den großen Hunden pinkeln gehen möchte, sollte auch das Bein entsprechend hoch bekommen.
*in diesem Sinn*
eure Sandra
Nachtrag, Dienstag, 07.02.: Wie ich zwischenzeitlich in Erfahrung bringen konnte, existiert die Krankenversicherung noch und befindet sich auch nicht im Kündigungslauf. – Dass man sich also die Medikamente angeblich nicht mehr leisten kann, betrachte ich somit als widerlegt und es ist stark davon auszugehen, dass man schlicht keine Lust mehr auf den Hund hat.
Nachtrag, Montag, 27.02.: Vor wenigen Tagen erhielt ich die Info, dass die momentanen Besitzer ungeduldig zu werden scheinen – offensichtlich geht es ihnen nicht schnell genug, wieder ein “ruhiges” Leben führen zu können… :
Hi, wollte fragen wies aussieht wegen Meike? Sollte jetzt so schnell wie möglich passieren, habe bald kein Futter mehr und sehe auch nicht ein das ich nochmal so ein teuren Sack kaufe da ich auch das Geld nicht dazu habe, und die Medizin auch wieder geholt werden muss. Ansonsten kommt sie halt doch ins Tierheim wenn Euch das lieber ist.
Wir können Alle nicht zaubern und haben unsere jeweiligen Kapazitätsgrenzen erreicht.
Wenn man um deren Bekanntenkreis weiß, wozu u.a. auch ein recht wohlhabender Mensch gehört, der nicht nur die Familie immer wieder, sondern anfangs auch den Hund mit jedem erdenklichen Firlefanz eindeckt, nimmt es einen Wunder, dass es bzgl. der Futterkosten keine Lösung geben soll… Aber ok, wenn man halt nicht mehr will, dann will man halt nicht mehr.
Ähm, wie war das nochmal?: Der bleibt auf Lebzeit! Den geben wir niiiiiiieeee mehr her! … Mhm.
Nachtrag, Freitag, 09.03.: Langsam wird’s richtig dreist!
Nachdem sich bislang bzgl. eines neuen Platzes nichts getan hat, wird gedroht, die Hündin meiner Freundin vor die Tür zu setzen und danach die Sintflut.
Des Weiteren wird behauptet, dass sie aggressiv gegen Kinder und Besucher sei und man sich bzgl. des Gesundheitszustandes seitens meiner Freundin getäuscht worden fühlt. – “Man wollte schließlich einen gesunden Hund!”
Auf dem facebook-Profil wurde gemault, dass man bei schlechtem Wetter jetzt auch noch mit dem Hund raus müsste, wozu man ja so gar keine Lust hätte. Ja, das Leben ist hart und ungerecht.
Und was für ein Zufall, dass man sich wenige Wochen nach Einzug einer Katze den Hund plötzlich nicht mehr leisten könne und wolle, weil er neben der Kostenlast auch noch angeblich aggressiv geworden sei.
Da ich die Maus vor wenigen Wochen selbst gesehen hatte und mit ihr auf Tuchfühlung war, ist an der Behauptung, sie sei aggressiv nicht das Geringste dran! ABER, nachdem was sich nun noch so Alles zeigte: Mich würde es nicht wundern, wenn sie im aktuellen Umfeld wirklich schlechte Laune bekommen hat.
Ich könnte mich echt in den Hintern beißen (wenn ich denn dran käme), dass ich mich so derart blenden ließ!
Es hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass 160kg Lebendgewicht (sie) und ein viertel Hemd Internetjunkie (er, 60kg) mit einem äußerst blass wirkenden Kind, nicht der richtige Umgang für diesen bzw. überhaupt einen Hund sein konnte, oder?!
Das hat man bzw. ein Tier nun davon, wenn man Menschen prinzipiell erst mal vorurteilslos gegenüber tritt. Das sollte, respektive werde, ich wohl mal ganz schnell wieder ablegen.
Nachtrag, Samstag, 24.03.: Es fällt mir wirklich immer schwerer, mich zurück zu halten, aber bislang ist weder eine Pflegestelle noch ein Endzuhause für die Hündin gefunden, geschweige denn in Sicht.
Nachdem primär über die Kosten für Futter und Medikamente gejammert wurde, die der Ausschlag gewesen sein sollen, warum man sie nicht mehr halten könnte, wurde sogar ein Hilfsangebot bzgl. Beteiligung an den Futterkosten ausgeschlagen, was für uns wiederum ein weiteres Indiz für “Wir haben halt einfach keine Lust mehr, weg damit!” ist.
In den letzten Tagen sind mir entlang unseres einfachen Pinkelweges mehrere, rote Kothaufen aufgefallen, die in der Konsistenz stark denen ähneln, welche die Hündin in beige und grau (siehe oben) von sich gab.
Nachdem ich vor zwei Tagen nun mehr als deutlich Ohrenzeuge wurde, wie innerhalb der Wohnung mit ihr umgegangen wird (Geschrei ihr ggü und zumindest einen dumpfen Schlag anschließend, konnte ich wahrnehmen), ist mein Geduldsfaden mittlerweile nur noch sehr, sehr dünn.
Ich hasse es, wenn man sich so ohnmächtig hilflos fühlen muss.
Um mir Klarheit über die Farbe des Kots zu holen, unterhielt ich mich mit meiner Tierklinik und erfuhr, dass es durchaus möglich ist, dass es zu Darmblutungen kommt, wenn die Medikamente sowie das notwendige Spezialfutter weg gelassen werden.
Die Tierklinik wird sich nun ebenfalls verstärkt dahinter klemmen, dass ihr schnellstmöglich geholfen wird.
Weil alle anderen Suchaktionen bisher nichts brachten, wandte ich mich an den Tierschutzhof Gut Aiderbichl, aber leider hat man auf keinem der Gutshöfe sofortige Kapazität frei, um sie wenigstens aus den momentanen Zuständen heraus zu holen.
Die Mitarbeiterin vom Gut Aiderbichl empfahl mir, es schriftlich bestätigen zu lassen, dass der Hund wirklich abgegeben werden soll, was ich am gleichen Abend noch erledigte – sie erwischte ich.
Ich erklärte ihr, worum es ging und warum das notwendig sei: nicht selten wird von Dritten vorgegeben, dass jemand sein Tier abgeben möchte und später stellt es sich als schlichte Schikane untereinander heraus.
Weiter erklärte ich, dass wir nun mit diversen, größeren – und vor allem seriösen – Tierschutzeinrichtungen in Kontakt stünden, eben u.a. mit Gut Aiderbichl, was ihr aber überhaupt nichts sagte.
Ok, man möge es Placebo-Tierfreunden verzeihen, wenn ihnen Gut Aiderbichl nicht mal vom Hören-Sagen ein Begriff ist.
Bzgl. der Unterschrift meinte sie, ob auch ihr Mann das unterschreiben soll, weil der gerade nicht da sei? Ich erklärte ihr, dass eine Unterschrift ausreichend wäre, da sie sich ja einig sind, oder?!?
Mit einem theatralischem Seufzer gab sie ein “notgedrungen: ja” von sich und unterschrieb die Vermittlungsbestätigung. Eine Flut von Krokodilstränen hätte mich in diesem Moment auch nicht verwundert – die kommen sicher dann, wenn der Hund definitiv gehen kann.
Bevor ich wieder ging, fragte ich noch, ob die roten Kotfladen von der Hündin seien? Ja, mitunter, aber die soll ihr Mann weg machen, sie sei nicht für Alles zuständig.
Zwei oder drei Mal wollte sie mir erklären, dass es ihr wichtig sei, dass der Hund an einen guten Platz käme. – Und das von jemandem, der eine Darmblutung beim eigenen, ach so geliebten Hund provoziert, indem man die Medikamente und das Futter verweigert, weil der Kerl zu faul ist, um richtig arbeiten zu gehen, sein schwarz erwirtschaftetes Geld statt in den Hund in Internetspiele investiert bzw. den wohlhabenden Familienfreund nicht um entsprechende, sinnvolle Unterstützung zu bitten!!
Mein Gespräch mit der Polizeihundestaffel brachte leider auch keinen nennenswerten Durchbruch. Außer, dass man die Hündin beschlagnahmen könnte, was letztendlich Tierheim bedeuten würde, verlaufen selbst rechtliche Schritte wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gegen Hartz4-ler im Sand.
Ich sehne den Tag herbei, an dem wir das Fell von dort weg holen können, damit ich mich nicht mehr auf dieser Gratwanderung befinde, keine gute Mine mehr zum bösen Spiel machen muss und diese Leute endlich Alles nennen kann, was mir seit Wochen schon im Kopf rumschwirrt.
Nachtrag, Dienstag, 27.03.: Wenn man so verhältnismäßig schnell und einfach einen neuen Platz für die Hündin finden würde, wie man Randinformationen erhält, wäre die Maus schon lange in einem besseren Umfeld.
Zum “Hauptgrund” der Abgabeabsicht, die “teuren Medikamente”: Beide Medikamente kommen jeweils als große Packungen auf zusammen € 26,-. Wir erinnern uns: die Tierkrankenversicherung (etwas über € 40,-/Monat mit € 1.000,- Leistungsrahmen pro Jahr) kommt für diese Kosten auf!
Und ich hab mir schon total den Kopf gemacht, was das wohl für Medikamente sind, die ach so arg ins Geld gehen sollen? *gelacht!*
Genau die Gleichen bekommt mein Pflegezwerg, wenn sein Magen verrückt spielt. Weil sein Magen auch immer wieder mal übersäuert, bekommt er zeitweise sogar bis zu vier Medis in einer Runde und da jammert dieses *piep* über € 26,-! Ich fass es immer weniger.
Das Einzige, was wirklich etwas reinhaut ist das Spezialfutter Hill’s z/d, aber wie bereits geschrieben und mittlerweile recherchiert: selbst, wenn man das Maximum der empfohlenen Tagesration (200Gr.) nimmt, reicht der 10kg-Sack für eine Hundeschnauze 50 Tage (!!) – und wer weiß, ob bei der Hündin nicht genauso (wie bei Panda) mit Digest aus der Protect-Reihe von Flatazor Punkte erzielt werden können?!
Was soll man dazu noch sagen?! … Vielleicht: Wer auf dicke Hose machen möchte, sollte auch den passenden Hintern dazu haben. *?!*
Nachtrag, Donnerstag, 29.03.: Von Vorgestern auf Gestern überschlugen sich die Ereignisse zum Positiven: Die Hündin konnte gestern aus den Zuständen heraus geholt und in einer Pflegestelle untergebracht werden!
Während ich noch am Arbeiten war, organisierte meine Freundin (die bereits Feierabend hatte) die Abholung und Übergabe des Hundes. – Das Einzige, das die alten Besitzer wissen wollten, war wo “sie” [Originalton!] hin käme wegen der Krankenversicherung. Meine Freundin erklärte ihnen allerdings, dass sie das nicht mehr zu interessieren bräuchte.
Als ich die Hündin dann schließlich abholte, stand er vor mir und wollte einen auf ganz wichtig machen, was ich jedoch mit einem gelangweilten Ja, Ja erstickte. Zudem hatte diese Familie gerade Besuch – ganz schön mutig, noch in Anwesenheit eines „hoch aggressiven“ Hundes!
Man(n) überreichte mir eine Plastiktüte mit einem Nylonmaulkorb, dem EU-Ausweis, einem 2. Geschirr sowie noch vorhandene Medikamente und den leeren Sack des “einzigen Futters, das sie bekommen darf!”, damit das neue Zuhause zumindest wusste, um welches Futter es sich handelt. – Als ob jeder so derart geistig (und charakterlich) daneben wäre, wie die.
Das Übernahmeformular der Krankenversicherung wurde schließlich dazu gelegt, nachdem auch ich ihren (vom hintersten Eck der Wohnung in den Hausflur gebrüllten) Satz man bräuchte die Daten des neuen Besitzers mit einem müden, ebenfalls gelangweilten, aber dafür ruhigen “Nein, brauchst du nicht.” beantwortete.
An etwaig persönlichen Sachen (Schlafdecke, Spielzeug) des Hundes wurde mir überhaupt nichts mitgegeben!
Und auch weiteres, mir bekannt, dass vorhandenes Zubehör wurde einbehalten. – Wollen wir mal hoffen, dass das verkauft oder anderweitig verschenkt wird und nicht schon der nächste, “gesunde” Hund in den Startlöchern steht, um trotz Allem “mitzuhalten”. … Wundern würde es mich nicht.
Die Hündin trug das viel zu große, bullige Zuggeschirr und eine schwarze Stoffleine wurde noch ausgehändigt. – Das war’s. Null Abschied, null Reue, null und nichts!
Wenn in diesem Assi-Haushalt überhaupt etwas in dem Moment empfunden wurde, dann entweder Gleichgültigkeit oder Erleichterung oder Beides zusammen. Von dort aus fuhren wir (die Hündin und ich) meine Freundin abholen und anschließend zur Pflegestelle.
Als wir noch etwas Zeit für uns Drei hatten, sahen wir uns die Maus ganz genau an und konnten es kaum fassen: nicht nur, dass die Hündin immer noch stark untergewichtig war, auch ihr Fell war struppig, stark schuppig und stumpf und an zahlreichen Stellen konnte büschelweise abgestorbenes Fell ganz leicht heraus genommen werden!
Meine Freundin, bei der die Hündin in den ersten Wochen nach Zulauf lebte, bemerkte sofort eine Wesensveränderung: obwohl sich die Hündin immer noch freundlich und zugänglich zeigte, war deutlich zu erkennen, wie sehr sie unter Strom stand.
Damit die Hündin ihre neue Pflegestelle erst mal neutral kennen lernen konnte, gingen wir eine Runde spazieren: sobald wie möglich, ließen wir die Maus von der Leine und es war wie früher: sie liebte es zu laufen, war folgsam, aufmerksam, abrufbar und verträglich. Jogger gingen ihr genauso am Allerwertesten vorbei wie Radfahrer und andere Passanten. Ja, ein wirklich aggressiver, nicht mehr tragbarer Hund.
Wieder bei der Pflegestelle zurück, gingen wir Alle zusammen ins Haus (mit großem Garten), um die restlichen Formalitäten zu besprechen. – Ich hätte die Hündin erwürgen können…
Obwohl wir schon zig Wochen keinen regelmäßigen, geschweige denn so engen Kontakt zueinander hatten und sie eigentlich mehr Bezug zu meiner Freundin hätte haben müssen (zugelaufen, aufgenommen, mehrere Wochen dort gelebt), orientierte sie sich und klebte an mir wie eine Klette, was mir wiederum irgendwann die Empfindung gab, ich würde meinen Hund abgeben. Es ließ sich nicht mehr vermeiden…
- Tränen der Wut über die Falschheit der alten Besitzer;
- Tränen der Enttäuschung über mich, dass ich mich damals so blenden ließ und diesen wunderbaren Hund (fast) in sein Elend schickte;
- Tränen der Hilflosigkeit, dass ich sie nicht eher von dort hatte weg holen können;
- Tränen der Erleichterung, sie mit Hilfe Anderer endlich raus geholt zu haben;
- Tränen der Unsicherheit: auch wenn es “erst mal nur” ein Pflegeplatz ist, ist es diesmal richtig?
Und natürlich auch Tränen des Abschieds, weil ich sie (wieder) jemand Anderem überlassen musste.
ABER: diesmal habe ich mir bzw. haben wir uns die Optionen des jederzeitigen Besuchs und Zugriffs offen gelassen.
Leider gaben mir die Maulhelden und Versager gestern nicht die geringste Vorlage, ihnen endlich zu erklären, was für ein armseliges und erbärmliches Parade-Hartz4-Pack sie doch eigentlich sind.
Vielleicht sind sich solche Menschen darüber auch selbst absolut im Klaren, weshalb eben diese Scheinwelten aufgebaut und aufrecht erhalten werden, um sich jener Tatsache nicht stellen zu müssen.
Ich denke, es lässt sich abwarten, bis auch die Katze irgendwann lästig wird und ich bin sehr gespannt – wenn ich es denn überhaupt erfahre – mit welchen Argumenten sie dann abgegeben werden soll. Ich tippe auf Katzenhaarallergie und / oder aggressives Verhalten seitens des Tieres.
Nachtrag, 24.6.: Wie mir zwischenzeitlich zugetragen wurde, hat sich dieses Pack doch tatsächlich erdreistet, sich eine zweite Katze zuzulegen!
Katze Nr. 1 wird zudem immer wieder mal am Fenster sitzend gesehen und trägt ein Glöckchenhalsband!! Wie dumm und anmaßend muss man eigentlich sein, um dies einer reinen Wohnungskatze zuzumuten?!
Es macht den Anschein, als ginge “er” mittlerweile wieder einer (ungeregelten) Arbeit nach – wohl je nachdem, wann der kleine Zeh oder irgendeine Haarwurzel mal nicht weh tut…
Ich mache drei Kreuze, wenn diese Leute hier endlich ausgezogen sind, klare Aussagen von dritter Stelle gibt es bereits.