Donnerstag, Dezember 5
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Medikamente für Tiere müssen nicht teuer sein

Sein Leben mit Tieren zu teilen bedeutet nicht nur jeden Tag mit einem strahlenden Gesicht durch die Welt zu laufen, ganz viel Spaß und Freunde zu haben, sondern oft auch Besorgnis, wenn’s dem tierischen Lebensgefährten mal nicht so gut geht.

Nicht selten führt teure, unter Umständen auch tierlebenslängliche Medikamentierung dazu, dass viele Felle, Federn, Schuppen, Panzer usw. ausgesetzt, in den Tierheimen abgegeben oder eigenhändig zu Tode gequält werden, weil sich die Besitzer die medizinische Versorgung schlicht nicht (mehr) leisten können oder wollen. – Ein Charakterzug, den es an dieser Stelle nicht zwingend zu kommentieren gilt, soll sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden.

Die finanzielle Belastung bei Krankheit, Erkrankung oder Unfall eines Hundes, Kaninchens, Pferdes oder eine Katze ist besonders dann „ärgerlich“, wenn man keine Tierkrankenversicherung hat und / oder sich auf einen Doc verlassen muss, der den eigenen Umsatz sowie die Verkaufszahlen der Vet-Pharmaindustrie noch vor dem Wohl des Tieres und der Entlastung des Menschen stellt; dies aber selbstverständlich nie zugeben, geschweige denn zu verstehen geben würde.

Ob und wie ernst es euer Tierarzt / eure Tierärztin mit Dienst und Service an dir und deinem Tier nimmt, ist sehr einfach festzustellen…

Hat man es nicht nur mit einem kompetenten, ehrlichen, sondern auch kritischen Tierarzt zu tun, der die ein und andere Pharmamachenschaft selbst nicht gut heißt, erfährt man schnell aus zuverlässiger Quelle, dass manche Tablette in der Herstellung nur wenige Cent kostet, an den Tierbesitzer aber um extrem Mehrfaches verkauft wird.

Als Beispiel nehmen wir einen alten, mittlerweile herzkranken Hund, dessen Erkrankung sich vor wenigen Wochen auf Stufe 3 des allgemeinen Krankheitsbildes* verschlechtert hat, was jetzt auch die Verabreichung eines Herzmedikaments (Stufe 1**) zur Minderung des Drucks im Herzen notwendig macht.

Das Präparat in der Tiermedizin in diesem Fall heißt Vasotop® P 1,25mg von der Firma Intervet (Wirkstoff: Ramipril), wovon der Hund täglich morgens und abends je eine halbe Tablette bekommen soll.

Die Dose beinhaltet 28 Tabletten (Herstellungskosten pro Stück: ca. 20 Cent) und muss vom Doc für etwa € 25,- verkauft werden. Auf ein Jahr hochgerechnet, würde die Medikamentierung des Hundes mit Vasotop den Menschen mindestens € 300,- kosten, etwaige Preissteigerungen nicht berücksichtigt.

Auf Hinweis und Empfehlung eines Tierarztes, der das pharmaindustrielle Kostenverhältnis von Herstellung und Verkauf als Betrug am Kunden bezeichnet, machten sich die zum Hund gehörenden Menschen auf und orderten das Gegenstück in der Humanmedizin als Großpackung:
100 Tabletten => 200 Tage Medizin für € 12,53.

Identisch verhält es sich bei den „Drops“, womit der Hund bislang nur entwässert wurde, um den Druck der Lunge mit angesammelten Wasser auf das Herz zu vermeiden:

100 Stück Dimazon® 10mg (Hersteller ebenfalls Intervet, Wirkstoff: Furosemid) kosten € 24,14 und können mit Rezept sogar in der normalen Apotheke geholt werden. 20 Tabletten Furobeta 40mg sind zwar ebenfalls rezept- sowie apothekenpflichtig, doch für nur € 11,61 zu haben.

Eine Tablette hat zudem mindestens die 4-fache Kapazität, sprich: Eine Packung Furobeta® 40 kostet weniger als die Hälfte zum Tier-Präparat und reicht für 160 Gaben bei einfacher, täglicher 10mg-Dosierung.

Tipp: Jeder Hausarzt darf im Rahmen der Therapiefreiheit, wenn die Medikation bereits seitens des Tierarztes bestimmt wurde und auch schon eine Erstpackung des vet.-med. Präparats vorliegt, per Privatrezept das Pendant in der Humanmedizin verschreiben!

HALT, Mooooment : Ganz so einfach, wie ihr euch das jetzt vielleicht vorstellt, ist es wiederum nicht! Selbstverständlich gibt es beim Switch von Tier- auf Menschen-Medizin einiges zu beachten und sollte vor allem niemals ohne Rücksprache mit dem Tierarzt gemacht werden!

Wie anhand unseres Beispiels zu sehen: während von Vasotop® 1,25mg 2x eine halbe, leicht teilbare Tablette pro Tag verabreicht werden muss, bedeutet dies beim Human-Gegenstück Ramipril von 1A Pharma® (höher dosiert, aber bei gleiche Tablettengröße!) Viertel-Stücke!

Ebenso bei Dimazon® 10 (Vet.) und Furobeta ® 40 (Hum.), was sich je nach Dosis verhältnismäßig einfach gestalten kann (bspw. 1 x alle 2 Tage => alle 2 Tage 1/4), allerdings nicht muss, wenn es heißt: alle 2 Tage eine Halbe, wodurch die kleine Menschenmedizin dann bspw. – unmachbar! – treffsicher zu Achteln wäre.

Was also Wie für jeden Einzelnen in Betracht kommt, o b und inwiefern sich das Ausweichen auf Medikamente der Humanmedizin wirklich lohnt und rechnet, ist von vielen Faktoren abhängig …

  • Wie lange muss das Tier das Medikament nehmen? – Gibt es in der Menschenmedizin eine passende Packungsgröße?
  • Wieviel vom Wirkstoff benötigt das Tier am Tag / in der Woche? – Welche Dosierungen gibt es für Menschen und wie gut lässt sich eine Tablette davon teilen, um die entsprechend notwendige Dosis pro Gabe zu erreichen?

Nicht zuletzt vom größten, unberechenbarsten Faktor, mit dem Vieles Stehen und Fallen kann … dem angeblich höchstentwickelten Lebewesen des Universums:

  • Habe ich als Mensch die Zeit und Nerven, mich ggf. über Jahre hinzustellen und unter allen Umständen kleine Tabletten in der Dosis gezielt noch kleiner zu machen, damit sie meinem Tier auch wirklich nutzen und nicht gefährlich werden?

*in diesem Sinn*
eure Sandra

* Stufen des Krankheitsbildes:

  • Stufe 1 : Turbulenzen im Herz durch Ultraschall & EKG feststellbar, noch nicht behandlungsbedürftig. Erstuntersuchung.
  • Stufe 2 : Erkrankung ist etwas vorangeschritten. Wasseransammlung in Lunge vergrößert diese und lässt Organ an Muskel drücken, Entwässerung der Lunge reicht aus. Etwa 2 Jahre später.
  • Stufe 3 : Herzklappe, Herzscheidewand und eine Vorkammer haben sich derart verschlechtert und sorgen für soviel Druck im Hundekörper, dass nun zusätzlich zur Entwässerung ein Herzmedikament in vorerst niedriger Dosierung genommen werden muss. Ca. 1 3/4 Jahre später.
  • Stufe 4 : Hund hustet dauerhaft, wird sehr schnell schlapp und müde. Jede noch so kleine Bewegung wird zur Qual für das Tier. Medizin muss höher dosiert und / oder nach absolut strikten Zeiten gegeben werden, um das Leiden zuverlässig zu deckeln.
    Der „typische“ Tiermensch hält auf Biegen und Brechen am Miteinander fest; der (sach)verständige Tiermensch erkennt, dass die Erlösung des Tieres die noch einzige wahre Hilfe ist.

** Stufen der Medikamentierung:

  • Stufe 1 : Einfache Präparate, um eine Begleiterscheinung der Krankheit zu begrenzen, reichen nicht mehr aus. Die ersten, ernster werdenden Krankheitsanzeichen sind für Laien nur schwer erkennbar und ohne nähere Untersuchung nicht einzuordnen. Mindest-Dosierung des neuen Medikaments bis zur nächsten Verschlechterung ausreichend.
  • Stufe 2 : Krankheitsbild erfordert nächst höhere / maximale Dosierung, um Anzeichen des verschlechterten Fortschritts zu lindern. Bspw.: dauerhafte Husterei, Wasser in der Lunge, Druck im Herz nur noch mit hoher Medikamentengabe einigermaßen in Griff zu halten. => Keine Lebensqualität mehr für das Tier, Mensch sollte Egozentrik sowie „Besitzgier“ („nicht gehen lassen wollen“) zurückstellen und Tier erlösen lassen.

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